Welchen Hund kaufen?

Eins vorab: Es kann durchaus passieren, dass Sie gar keine Wahl haben. So haben Sie zum Beispiel eine Hündin aus dem Wurf, der bald fällen wird, reserviert. Der Wurf fällt mit drei Rüden und zwei Hündinnen, von denen eine der Züchter selbst behalten will. Entweder nehmen Sie die zweite Hündin oder müssen noch weiter warten, bis es doch einen Wurf mit mehreren Hündinnen gibt. So oder ähnlich sieht es zumindest oft bei vielen Hunderassen aus. Hunde sind nun mal keine Massenware.

Doch stellen wir uns eine Situation vor: Sie haben die Wahl. Es ist ein sehr großer Wurf gefallen und Sie dürfen aus fünf niedlichen Hündinnen Ihre Begleiterin für die nächsten 15 oder mehr Jahre auswählen. Eine verantwortungsvolle Entscheidung!

Manchmal fällt die Wahl leicht – das Frauchen oder Herrchen in spe sieht den Welpen und weißt: Das ist er oder sie! Es springt ein Funken über und die Würfel sind gefallen: Der Welpe wird gestreichelt, auf den Arm genommen und darf sich schon bald in seinem neuen Zuhause umschauen.

Was tun aber, wenn alle Welpen gleich süß zu sein scheinen?

Unser Tipp: Strecken Sie die Hand aus, auch ohne ein Leckerli, einfach die Hand zu den fünf kleinen Hündinnen ausstrecken und kurz warten. Und beobachten.

Zunächst kommt der mutigste und eventuell auch der frechste Welpe. Aus dem Kleinen wird ein aufgeschlossener, neugieriger und bei falscher Erziehung ein aufdringlicher Junghund entwickeln. Dieser Welpe braucht einen erfahrenen Besitzer oder zumindest jemanden mit einer starken Persönlichkeit.

Danach kommen noch zwei. Etwas schüchtern und neugierig beschnüffeln sie Ihre Hand, wedeln mit den kurzen Ruten. Werden schon bald recht frech und fühlen Ihren Fingern auf den Zahn. Das sind „Normalos“: psychisch ausgeglichen, freundlich, gut erziehbar.

Welcher Hundtyp sind Sie?

Was ist aber mit den anderen beiden Hündinnen? Eine zeigt gar kein Interesse und eine weitere traut sich offensichtlich nicht zu kommen. Sehr wahrscheinlich ist die Prägung bereits geschehen: die erste Hündin entwickelt sich zu einer souveränen kleinen Emanze, die unabhängig und doch loyal durch das Leben geht. Die andere ist wiederum ein Fall für einen sensiblen Menschen mit viel Geduld: Es wird nicht einfach sein, sie aus ihrem „Versteck“ zu locken und Selbstvertrauen zu stiften. Nun sollen Sie selbst entscheiden, wen Sie als Freund haben wollen: Einen fröhlichen Draufgänger, einen sympathischen „Normalo“, ein schüchternes Sensibelchen oder eine unabhängige und doch treue Begleiterin.

Noch eins zum Schluss: Sie werden vermutlich gleich bemerken, dass die Welpen nicht alle gleich groß sind. Fast in jedem Wurf gibt es einen kräftigeren, robusten Welpen sowie auch kleinere, offensichtlich schwächere Kleinen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Größenunterschiede nicht mehr ganz ausgleichen. Der Kräftigte schießt möglicherweise über den Rassestandard hinaus, der Kleine bleibt darunter. Es lässt sich jedoch nicht genau vorhersagen. Außerdem braucht der kleinste im Wurf eine besondere Zuwendung, wird sich in der Regel jedoch bei guter Pflege positiv entwickeln.

Wie Sie sehen, können wir Ihnen die Wahl nicht abnehmen, sondern lediglich mit einigen Tipps etwas helfen. Hören Sie auf Ihr Herz, seien Sie aufmerksam und lassen Sie sich bei der Wahl Zeit. Dann finden Sie bestimmt ihn, Ihren besonderen Welpen!

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