Hundekrankheiten richtig behandeln

Für einen besseren Überblick haben wir die Hundekrankheiten in sechs Bereiche aufgeteilt:

  1. Erkrankungen der Ohren-, Augen- und Atemwege
  2. Hauterkrankungen
  3. Magen-Darm-Verstimmungen
  4. HD, ED sowie weitere Erkrankungen des Bewegungsapparats und
  5. Endo- und Ektoparasiten
  6. Allergien.

Probleme mit Augen, Nase, Ohren – oft eine unterschätzte Gefahr




Augenentzündungen beim Hund

Hund mit Problemen am Auge
Bild: © Fly_dragonfly – fotolia.com

Augenentzündungen sind beim Hund keine Seltenheit. Zu den häufigsten Ursachen zählen Fremdkörper, zum Beispiel Staubkörner, Rauch oder Zugluft. Tut dem Welpen sein Auge weh, wird daran mit der Pfote ziemlich ungelenkt gerieben, was leider die Symptome noch weiter verschlimmert. Häufiges Blinzeln und tränende Augen weisen ebenfalls auf Augenprobleme hin.

Eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) tritt dabei am häufigsten auf. Besonders wenn sich auf der Rückseite des dritten Augenlides, der sogenannten Nickhaut, kleine Bläschen bilden, reiben diese an den Hornhaut und tun dem Welpen weh. Die Bläschen können operativ entfernt werden, es handelt sich dabei um einem kleinen Angriff. Die Augenpflege, wie das regelmäßige Wischen mit einem feuchten Wattepad, dient als eine wirksame Prophylaxe der Augenentzündungen. Auch Augentropfen aus der Humanmedizin oder Augencremes können bei einer leichteren Entzündung wirksame Abhilfe leisten.

Manche Augenprobleme werden durch das Entropium, ein eingerolltes Augenlid, verursacht. In diesem Fall reiben die Wimpern permanent an der Hornhaut, was zu einer chronischen Entzündung führt. In einem schweren Fall müssen die Wimpern operativ entfernt werden.

Abschließend ist zu den Augenproblemen anzumerken, dass Hunderassen mit Kulleraugen wie Mops oder Pekingese häufiger darunter leiden und sich nicht selten schwere Hornhautverletzungen holen. Rassespezifisch ist auch die sogenannte Collie Augen Anomalie, eine Erbkrankheit, die zur Ablösung de Netzhaut führen kann.

Ohrenschmerzen beim Hund

Ohren sind beim Hund eine sensible Körperpartie, Ohrenschmerzen tun dem Vierbeiner richtig weh. Das erste Anzeichen, dass es in diesem Bereich etwas nicht stimmt, ist das permanente Kratzen hinter den Ohren. Leider kann der Welpe dadurch die Probleme nur verschlimmern, denn mit den Krallen fügt seinen empfindlichen Ohren Schürfwunden zu. Ein weiteres ziemlich sicheres Anzeichen für Ohrenweh ist das häufige Schütteln und die schräge Kopfhaltung.

Zugegeben, es passiert schon jedem Hund, dass er mal seinen Kopf eine Weile schräg hält und hinter den Ohren kratzt. Wenn dieses Verhaltensmuster nur kurzfristig zu beobachten ist, sollen Sie sich keine Sorgen machen. Wenn indes der Welpe stundenlang kratzt, sich schüttelt und dazu noch seinen Kopf schräg hält, stimmt etwas mit seinen Ohren nicht. Auch unangenehme Gerüche im Ohrenbereich sind ein Anzeichen für Unregelmäßigkeiten. Oft sammelt sich im Ohr zu viel Ohrenschmalz, der mit einem trockenen Wattestäbchen oder mit einer speziellen Reinigungsflüssigkeit entfernt werden kann.

Es kann auch passieren, dass sich ein Fremdkörper im Ohr befindet. Entdecken Sie diesen, versuchen Sie ihn mit größtmöglicher Vorsicht mit einer Pinzette herauszuziehen. Sie können übrigens auch mit einer Taschenlampe ins Ohr leuchten. Erkältungen, Ablagerungen des Ohrenschmalzes oder Verletzungen können außerdem zu einer Otitis (Ohrenentzündung) führen. Entzünden kann sich sowohl der äußere Ohrgang als auch das Mittelohr und das Innenohr. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einer Knochenmarkentzündung. Eine Otitis soll tierärztlich behandelt werden. Wenn Sie also keine erheblichen Mengen an Ohrenschmalz und keine Fremdkörper im Ohr entdecken, kann es sich um eine Otitis handeln. Ein Gang in die Tierarztpraxis wird dringend erforderlich.

Hund hustet, was kann das sein?

Ein Welpe kann sich verschlucken und ein paar mal husten. Ansonsten ist Husten beim Hund stets ein Anzeichen für eine Erkrankung. Genauso wie ein Mensch, kann sich ein Welpe erkälten, obwohl zugegebenermaßen eine Erkältung bei den Hunden eher eine Seltenheit ist. Husten, Ausfluss aus der Nase, erhöhte Temperatur deuten auf eine Erkältung hin. Dagegen helfen warmer Tee (Kamille, Fenchel), kürzere Gassirunden, in der kalten Jahreszeit bei kurzhaarigen Hunden mit einem Hundemantel. Es empfiehlt sich, dem Welpen in dieser Zeit kein Trockenfutter zu geben, sondern pürierte Speisen zu verabreichen. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zum Thema Hunderezepte.

Wenn sich der Gesundheitszustand des Tieres nach zwei-drei Tagen nicht verbessert, ist ein Besuch beim Tierarzt fällig. Unbehandelt, kann eine leichte Erkältung eine schwere Bronchitis oder gar die tödliche Lungenentzündung zur Folge haben. Diese Erkrankungen werden dann mit Antibiotika intravenös behandelt. Außerdem kann jede Erkrankung der Atemwege eine Kehlkopfentzündung verursachen. Diese äußert sich im häufigen Röcheln und Würgen, ohne dass wirklich erbrochen wird. Die Kehlkopfentzündung wird genauso wie eine Erkältung mit Wärme, pürierten Speisen und Teen behandelt und verschwindet in der Regel nach einigen Tagen von selbst.

Hauterkrankungen und Verletzungen beim Hund

Verletzter Hund
Bild: © Barbara Helgason – fotolia.com

Zu den häufigsten Symptomen einer Hauterkrankung zählen vor allem „Hot-Spots“ (entzündete, gerötete, haarlose Stellen aus der Haut). Die Ursachen für die Bildung solcher Stellen können recht unterschiedlich sein.

Wunden und Verletzungen entstehen wohl am häufigsten an den Pfotenballen. Ob ein spitzer Stein oder eine Glasscherbe – und im Ballen klafft eine Wunde. Manchmal kann der Welpe durch heftiges Lecken das Blut schnell stillen, die Wunde verheilt nach ein paar Tagen. In jedem Fall lohnt es sich, die Wunde daheim zu untersuchen und zu prüfen, ob da ein Fremdkörper steckt. Dieser ist vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen.

Hinweis: Die Operation tut dem Vierbeiner weh, er kann sich aggressiv und unruhig verhalten. Daher am besten zu-zweit handeln: Eine Person hält den Hund im Schwitzkasten fest, eine andere untersucht die Wunde. Zu behandeln ist eine Wunde mit einer 1:1 Wasser-Wasserstoffperoxid-Lösung. Danach wird eine entzündungshemmende Creme aufgetragen und die Wunde verbunden. Handelt es sich indes um eine kleinere Wunde, reicht oft ein Auswaschen mit abgekochtem Wasser. In der Regel verheilen die Verletzungen bei den Hunden ziemlich schnell.




Das Problem mit dem Wundschlecken der Pfoten haben wir bereits oben angesprochen. Eine weitere mögliche Ursache für Hautirritationen sind Insektenstiche oder Parasitenbefall. Darauf gehen wir weiter unten ausführlich ein. Relativ selten, aber nicht immer auszuschließen sind Allergien aus Ursache für Hautprobleme. Einige Infos zu den Allergien finden Sie im Beitrag zur Fütterung von Welpen sowie ebenfalls weiter unten in diesem Ratgeber.

Magen-Darm-Verstimmungen beim Hund

Durchfall oder Verstopfung können, wie wie schon oben gesehen haben, eine harmlose Ursache haben, können aber auch ein Symptom von einer schweren Vergiftung, einer Infektionskrankheit oder auch von der gefürchteten Magendrehung sein. Außerdem kann eine Futtermittelunverträglichkeit vorliegen.

Nach dem Kauf gewöhnen Sie bitte Ihren Welpen nur langsam an das neue Futter an, besonders wenn Sie das Kleine zu barfen gedenken. In jedem Fall kann eine zu radikale Umstellung bleibende Schäden hinterlassen und zu andauernden Verdauungsstörungen führen. Die Umgewöhnung ist eigentlich nicht schwer, dazu genügt es, nach und nach unter das gewohnte Futter das neue zu mischen. Nach ein paar Wochen stellen sich die meisten Vierbeiner auf das neue Futter um. Es kann freilich auch sein, dass das neue Futter, das Sie für sehr hochwertig und empfehlenswert halten, dem Kleinen doch nicht bekommt oder schlich nicht schmeckt. Suchen Sie daher nach einer Alternative, dann hören womöglich die Unregelmäßigkeiten bei der Verdauung auf.

Leidet der Welpe an leichten Magen-Darm-Verstimmungen, geben Sie ihm lauwarmen Tee (Kamille, Fenchel, stark verdünnten schwarzen Tee) zu trinken. Bei Durchfall hilft mit viel Wasser gekochter Reis und gekochte Hühnerbrust. Außerdem braucht der Vierbeiner viel Ruhe. Gegen eine Verstopfung helfen neben den Teen auch Hühnerbrühe, püriertes Gemüse und mehr Bewegung.

Auf eine Vergiftung deuten neben dem Durchfall auch der allgemeine schlechte Zustand des Tieres hin. Atmet der Welpe plötzlich schwer, setzt sich unterwegs oft hin, würgt – bei diesen Anzeichen sollen Sie sofort den Notruf wählen, jede Minute zählt!

Blutiger Durchfall ist ebenfalls ein Grund zur Sorge, es kann sich um eine Infektionskrankheit oder um eine innere Verletzung handeln.

Grasfressen beim Hund

Sie werden bestimmt schon bald entdecken, dass Ihr Welpe gerne Gras frisst. Das tun jedenfalls die meisten Hunde. Manche oft, manche ab und an. Das Gras schmeckt süßlich, daher finden Welpen und ausgewachsene Hunde es lecker. Doch Gras dient den Vierbeiner nicht nur als eine köstliche Vorspeise, sondern auch als ein Magenreiniger. Nicht zufällig wird Ihr Kleines schon bald nach dem Grasfressen würgen und den Klumpen samt der gelben Magenflüssigkeit erbrechen. Freilich tun dies nicht alle Hunde, manche können das Gras verdauen und mit Kot ausscheiden. Das Erbrechen nach dem Grasfressen ist gesund, machen Sie sich also keine Sorgen. Es kann auch passieren, dass ein Welpe nach seiner Grasmahlzeit Schwierigkeiten beim Stuhlgang bekommt. Sie werden dann unverdaute Gräser im Kot entdecken. Wiederholt sich diese Situation, versuchen Sie schlichtweg, Ihren Liebling vom Grasfressen abzuhalten.

Magendrehung – Soforthilfe notwendig

Eine Magendrehung endet oft tödlich, besonders große Rassen sind gefährdet. Es ist zwar keine typische Welpenerkrankung, jedoch kommt es vor, dass auch Welpen eine Magendrehung bekommen. Die meisten Betroffenen sind indes über vier Jahre alt. Interessant: Eine Magendrehung passiert am häufigsten abends und wenn ein Hund ruhig daheim schläft.

Allgemeine Unruhezustände, ein aufgeblähter Bauch, schnelle, flache Atmung können auf eine Magendrehung hinweisen. Wenn der Hund keine schnelle Abhilfe bekommt, droht ihm ein qualvoller Tod. Die Ursachen für diese Krankheit sind nicht ausreichend bekannt, es wird vermutet, dass sie zum Teil erblich bedingt sind und zum Teil durch die Alleinfütterung mit Trockenfutter zusammenhängen.

Bei der Magendrehung verschieben sich die Speiseröhre und verschließen den Magen. Die Luft und Gase können nicht mehr entweichen, der Magen bläht sich auf. Der Magen drückt auf das Zwerchfell, beeinträchtigt die Funktion von mehreren Organen. Der Blutrückstau führt zur Nekrose der Magenwand und zum Darmriss.

Beim Verdacht auf eine Magendrehung fahren Sie sofort zum Tierarzt, wählen Sie den Notruf und zögern nicht, sonst verlieren Sie Ihre Fellnase! Abhilfe kann eine Magenpunktion leisten, bei der eine Venenverweilkanüle in den Magen, dort, wo er beim Abklopfen hohl klingt, eingeführt wird. Dadurch kann die Luft aus dem Magen entweichen und etwa eine halbe Stunde gewonnen. In de Regel kann jedoch nur eine Not-OP das Tier retten.

HD, ED und andere Erkrankungen des Bewegungsapparats beim Hund

Die Hüftgelenkdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) sind zwei erblich bedingte Erkrankungen, die unter anderem allen Züchtern und solchen, die es werden möchten, viel Kummer bereiten. Das Problem ist: Hunde, die an HD und/oder ED in einer schweren Form leiden (in der Regel ab Grad D) sind zuchtuntauglich. Jedoch auch außer der Hundezüchterszene gelten diese beiden Erkrankungen des Bewegungsapparats als schwerwiegend.

In beiden Fällen handelt es sich um eine Fehlbildung des entsprechenden Gelenks, sodass die Gelenkfpanne und der Gelenkkopf nicht optimal zusammenpassen. Die Fehlbildung verursacht Schmerzen beim Aufstehen und Laufen, es kann aber auch zu Entzündungen, Abszessen und schweren Artrosen kommen.




Im Welpenalter sind weder HD noch ED erkennbar, erst mit einen Jahr kann durch eine Röntgenuntersuchung festgestellt werden, ob der junge Hund an einer oder gar beiden dieser Erkrankungen leidet. Jedoch machen sich erste Anzeichen für HD und ED bereits etwas früher bemerkbar. Neben den schon erwähnten Schwierigkeiten beim Aufstehen kann auch das gelegentliche Hinken auf eine mögliche Erkrankung hinweisen. Auch wenn der Welpe Probleme beim Treppensteigen und Springen hat und nur kurze Schritte macht, wenn seine Gesäßmuskulatur offensichtlich an beiden oder nur an einer Seite unterentwickelt ist bzw. wenn er versucht, eine der Pfoten zu schonen, können diese Symptome auf eine HD oder ED hinweisen.

Tiermediziner sind sich nicht sicher, welche Faktoren neben der Erblast zur Entstehung dieser Erkrankungen beitragen können. Im Verdacht steht übrigens eine energiereiche Ernährung mit dem Welpenfutter. Zwar ist es aus mehreren Gründen (siehe unseren Ratgeber zum Thema „Fütterung“) sinnvoll, den Welpen mit viel Energie zu versorgen, sollen Sie die Fütterung nicht ausschließlich auf das Welpenfutter beschränken. Geben Sie dem Welpen Reis und Gemüse, gekochtes (oder auch rohes) Fleisch und steigen Sie früher als von den Herstellern empfohlen auf das Futter für ausgewachsene Hunde um. Achten Sie auf die Qualität des Futters und darauf, ob die gewählte Sorte für „Ihre“ Hunderasse ausgelegt ist. Am Markt sind nämlich Welpenfuttersorten für große, kleine oder auch Riesenrassen erhältlich.

Je nach dem Schweregrad brauchen HD und ED unterschiedliche Behandlung. Bei dem leichten Grad ist in der Regel keine Behandlung notwendig, allerdings sind anstrengende Sportarten wie Agility oder Hundefrisbee nichts für einen Hund mit HD oder ED.

Gute Abhilfe leistet Physiotherapie mit Massagen, Wärmebehandlung und Muskelaufbautraining. Auch alternative Medizin, wie zum Beispiel die Goldakupunktur, zeigt sich bei der Behandlung erfolgreich. Nur bei einem hohen Grad wird womöglich eine OP notwendig sein, indes können Ruhe und eine schonende Therapie dem Hund ein langes symptomfreies Leben ermöglichen.

Während die HD und ED die meist verbreiteten Erkrankungen des Bewegungsapparats beim Hund sind, kann ein Vierbeiner auch unter Artrose, einem Bandscheibenvorfall oder Osteochondrose leiden. Im Rahmen dieses Ratgebers ist es leider nicht möglich, auf alle Erkrankungen einzugehen.

Endo- und Ektoparasiten beim Hund – Was tun gegen die unerwünschten Mitbewohner?

Unter den Endoparasiten, also solchen, die sich im Körper ihres Wirten ansiedeln, sind Würmer vermutlich die meist verbreiteten. Außer den Herz- und Lungenwürmern, sind so gut wie alle anderen lästigen Mitbewohner im Darm eines Hundes zu treffen. Welpen sind leider gegenüber Würmern besonders anfällig und der Wurmbefall für sie hochgefährlich.

Bandwürmer und Rundwürmer gehören zu den häufigsten Endoparasiten beim Hund. Während ein geringer Wurmbefall in der Regel symptomfrei bleibt, kann ein schwerer Befall zu schlimmen Magen-Darm-Verstimmungen inklusive des aufgeblähten „Wurmbauchs“ sowie zu massiven Herzproblemen führen.

Ein Welpe steckt sind häufig beim Gassigehen an, zum Beispiel durch den Kontakt mit anderen Hunden, das Fressen von Kot oder toten Tieren (eine „Unart“, die leider vielen Hunden kaum abzugewöhnen ist) oder auch durch das Trinken aus einer Pfütze. Alles in allem ist eine Ansteckung kaum zu vermeiden, so dass eine Wurmkur regelmäßig fällig ist.

Bei der Übergabe erhalten Sie von einem seriösen Züchter einen Welpen, der bereits mehrfach entwurmt wurde. Eine Entwurmung soll jedoch gemäß den Empfehlungen von European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) für Welpen und ausgewachsene Hunde, die unter Aufsicht Auslauf und Kontakt zu anderen Hunden haben, viermal pro Jahr durchgeführt werden.

Jagdhunde und Hunde, die ohne Aufsicht Auslauf haben, sind monatlich zu entwurmen.

Eine Wurmkur ist ein Medikament, in der Regel in der Form einer Tablette, das unter das Futter gemischt wird. Es bleibt im Körper des Vierbeiner 24 Stunden aktiv und tötet alle Würmer und ihre Stadien. Eine Wurmkur hilft auch beim starken Wurmbefall, nach vier Wochen soll der Welpe einem Tierarzt zur Kontrolle vorgeführt werden.

Nicht alle Hundehalter lassen ihre Hunde regelmäßig entwurmen. Zum einen liegt der Grund daran, dass ein geringer Wurmbefall weder schwere Gesundheitsschäden anrichtet noch überhaupt bemerkbar ist. Zum anderen möchten viele eine zusätzliche Belastung durch chemische Stoffe vermeiden. Alternativmedizin und Kräuterheilkunde führen in ihrem Arsenal ebenfalls wirksame Mittel gegen die Würmer, vor allem wenn es sich um keinen extrem starken Befall handelt. In unserem Special gehen wir auf die alternativen Behandlungsmethoden von diversen Hundekrankheiten ein.

Flöhe bei Hunden

Floh ist ein häufiger und lästiger Ektoparasit. Sogar ganz junge Welpen können vom Floh befallen werden, unbehandelt, verschlimmert sich die Situation rasch. Es ist vor allem der Katzenfloh („Ctenocephalides felis“), der den Hunden zu schaffen macht. Doch auch Hundeflöhe „Ctenocephalides canis“ sind ebenfalls beim Hund anzutreffen.

Die Übertragung erfolgt in der Regel von Tier zu Tier. Aber auch kontaminierte Umgebung führt zur Ansteckung mit Flöhen. Übrigens kann der Floh bis zu einem Meter hoch springen.

Zu den häufigsten Symptomen eines Flohbefalls zählen vor allem intensives Kratzen, denn Flohbisse verursachen einen starken Juckreiz. Dadurch entstehen sogenannte Hot-Spots auf der Haut. Der Floh kann weiterhin Bandwürmer und im schlimmsten Fall Infektionserreger übertragen. Darüber hinaus entwickeln nicht wenige Hunde eine starke Flohspeichel-Allergie, weswegen sie auf jeden Flohbiss mit einem enormen Juckreiz reagieren.

Flöhe lassen sich keineswegs allein durch die Behandlung des betroffenen Welpen beseitigen, denn vor allem Polstermöbel und Teppiche bieten den Parasiten Unterschlupf. Wird Flohbefall festgestellt, soll der Welpe vom Tierarzt untersucht und ein Flohpulver oder Spray zum Beispiel mit dem Wirkstoff Spinosad verwendet werden. Die gesamte häusliche Umgebung soll genauso wie das Tier gegen den Floh behandelt werden. Übrigens: Hundetransportbox und Kofferraum Ihres Autos nicht vergessen!

Es empfiehlt sich, beim geringsten Verdacht auf Flohbefall zu handeln und den Welpen zum Tierarzt zu bringen und den gesamten Behandlungsplan konsequent auszuführen. Bleiben Flöhe oder ihre Stadien am Leben, vermehren sie sich rasch (ein Weibchen legt bis zu 50 Eiern pro Tag), der Behandlungserfolg bleibt dann aus.

Zecken bei Hunden

Hunde zecken entfernen
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Zwar sind infolge der insgesamt milden Witterung weitere Zeckenarten aus Südeuropa eingewandert, jedoch bleibt der Holzbock (Ixodes ricinus) die hierzulande meist verbreitete Zeckenart. Diese Blutsauger lauern an den Grasspitzen in einer Höhe von 20 bis 30 Zentimetern, sie beißen sich in die Haut fest und saugen sich mit dem Blut voll. Eine vollgesaugte, kugelrunde Zecke (Holzbock) lässt sich herunter fallen. Es stehen ihr mehrere Häutungen und Eiablage an. Der Hund bleibt mit angeschwollenen, juckenden Wunden zurück, im schlimmsten Fall erkrankt der Vierbeiner an der Lyme-Borreliose.




Der Holzbock ist vorwiegend in der Übergangszeit, also im Frühjahr und Herbst, aktiv. Manches Mal bringt ein Welpe gleich mehrere Zecken nach einem Spaziergang im Wald zurück. Diese sind leider besonders bei langhaarigen Hunderassen nur schwer zu entdecken, da die Parasiten recht schnell ins Fell „eintauchen“.

Wurde eine sich bereits angesaugte Zecke entdeckt, ist sie schnellstmöglich zu entfernen. Erfahrene Hundehalter schaffen es mit bloßer Hand, wobei sie die Zecke mit leicht drehenden Bewegungen aus der Haut „herausschrauben„. Eine Zecke darf aber auch ohne das Drehen herausgezogen werden. Ansonsten stehen noch eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenschlinge zur Verfügung.

Das Wichtigste ist, dass kein Zeckenköpfchen unter der Haut stecken bleibt, denn zum einen wird sich diese Stelle schnell entzünden und zum anderen übergibt sich der Holzbock im Todeskampf und überträgt dadurch erst recht diverse Krankheitserreger.

Jedoch reicht das manuelle Entfernen der Zecken in der Regel nicht aus – es sind einfach zu viele und sie werden nur schlecht entdeckt. Deswegen greifen die Hundebesitzer zu unterschiedlichen prophylaktischen Mitteln, die alle mehr oder weniger auf dem gleichen Prinzip funktionieren: Die enthaltenen Wirkstoffe (Insektizide) halten die Zecken vom Beißen ab. Verbreitet ist folgende Zeckenabwehr:

  • Spot-ons – Flüssigkeiten, die auf die Haut im Nacken und am Ruteansatz aufgetragen werden. Das bekannte Mittel Frontline enthält den Wirkstoff Fipronil, Exspot – den Stoff Permethrin, Advantix – Permethrin und Imidacloprid
  • Zeckenhalsband (meist auch gegen den Floh wirksam) mit dem Wirkstoff Delthametrin
  • Kautabletten (Bravecto©) mit dem Wirkstoff Fluralaner, ebenfalls wirksam gegen den Floh. Dieses Insektizid beginnt, im Unterschied zu anderen Giften, erst beim Zeckenbiss zu wirken.

Der Wirkungsgrad der Anti-Zecken-Mittel ist unterschiedlich hoch, zumal die Zecken recht anpassungsfähig sind und nach einigen Jahren gegenüber den Präparaten oft immun werden.

Hinweis: Nicht alle Präparate sind für die Anwendung bei Welpen zugelassen! Achten Sie bitte daher auf den Beipackzettel!

In jedem Fall gilt bei der Anwendung hohe Vorsicht, denn manche Hunde reagieren auf die Wirkstoffe allergisch. Kommt es zu Magen-Darm-Verstimmungen oder Hautirritationen, die offensichtlich von dem Anti-Zecken-Mittel verursacht sind, soll das Halsband abgenommen oder der Welpe (bei der Anwendung von einem Spot-On) gründlich mit Hundeshampoo gewaschen werden. Vor der Anwendung von Bravecto©-Tabletten bei sehr jungen Welpen unter 12 Wochen würden wir vorsichtshalber abraten, obwohl das Präparat eigentlich bereits ab dem Lebensalter von 8 Wochen zugelassen ist. Über Alternativen zum chemischen Zeckenschutz informieren in unserem Ratgeber zum Thema alternative Behandlungsmethoden beim Hund.

Wenn es doch zur Borreliose kommt

Die Borreliose ist der Oberbegriff für eine Reihe von Infektionskrankheiten, die alle auf Bakterien der Familie Borrelia zurückgehen. Vor allem Zecken übertragen diese Bakterien durch ihren Biss auf Menschen und alle Säugetiere. Hunde sind ebenfalls häufig von Borreliose betroffen. Borreliose fordert Tierärzte und Wissenschaft heraus, weil sie aufgrund der Symptomenvielfalt nicht einfach zu diagnostizieren und ebenso so schwierig zu behandeln ist. Auch sind nicht alle Zecken mit Borrelien durchseucht, und nicht alle Borrelien sind für Hunde gefährlich.

Bei vielen infizierten Hunden verläuft eine Borreliose lange Zeit symptomfrei. Nach dem Zeckenbiss kann eine runde Hautrötung auf eine mögliche Infektion hinweisen, man spricht auch von einer Wanderröte, aber nicht bei jeder Infektion tritt auch die Rötung auf.

Symptome von Borreliose beim Hund

Wenn Symptome auftreten, sind oft Monate vergangen und niemand denkt mehr an den einen oder anderen der möglicherweise vielen Zeckenbisse. Die Erscheinungen bleiben außerdem unspezifisch und sehr allgemein.

Zusammenfassend handelt es sich regelmäßig um schmerzhafte Entzündungen im Muskel- und Gelenksbereich, um Fieber oder vergrößerte Lymphknoten, alles Zeichen einer Immunreaktion, wie sie auch in anderen Zusammenhängen auftreten können. Später können Störungen und Schädigungen an Herz und Nieren hinzutreten sowie auch plötzliche Lähmungen in unterschiedlichen Bereichen des Hundekörpers.

Ein spezifischer Bluttest kann Auskunft über das Vorliegen einer Borreliose-Infektion geben. Allerdings ist auch hier das Ergebnis oft unsicher oder falsch-positiv.

Borreliose wird mit Antibiotika mindestens 4 Wochen lang behandelt. Entzündungshemmer und Schmerzmittel können die Symptome lindern. Bei Nichtbehandlung der Infektion drohen eine Chronifizierung und schwere Verläufe. Hunde können sehr unter der Erkrankung leiden.

Man sollte angesichts der geschilderten Probleme mit der Borreliose daran denken: Hunde können inzwischen gegen Borreliose geimpft werden. Außerdem ist wirksamer, repellierender Zeckenschutz gleichermaßen der beste Schutz gegen die Infektion. Denn eine natürliche Immunität gegen die Infektion entsteht nicht, selbst wenn eine Infektion durchlaufen wurde. Kluge Hundehalter konservieren gezogene Zecken in Alkohol, so dass im Zweifelsfall im Labor untersucht werden kann, ob das Spinnentier mit Borrelien durchseucht war. Dies gilt besonders, wenn die Wanderröte auftritt. Je schneller Borreliose behandelt wird, desto besser die Chancen auf vollständige Heilung.

Hundeallergien – vielseitig, gefährlich, hartnäckig

Das erste Anzeichen von einer möglichen Allergie ist extremer Juckreiz mit Kratzen, Lecken und Beißen in die bereits entzündete Wunde. Die absolute Mehrzahl von Allergien ist auf drei Ursachen zurückzuführen (geordnet nach der Relevanz):

  • Floh-Speichel-Allergie;
  • Umweltantigene (meist Allergien auf Hausstaubmilben oder Pollen;
  • Futtermittelallergie.

An sich ist eine Allergie nichts anderes als eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich gewöhnliche, harmlose Stoffe. Diese Stoffe werden für das konkrete Tier zu den Allergenen. Je häufiger der Körper mit den Allergenen konfrontiert wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Allergie entsteht – der Körper wird gegenüber dem Allergen sensibilisiert. Eine allergische Reaktion ist somit die Bildung von Antikörpern im Organismus beim Kontakt mit dem Allergen.

Wird bei einem Welpen eine Allergie diagnostiziert, soll nach Möglichkeit deren Ursache beseitigt werden. So reicht es bei der Floh-Speichel-Allergie, den Floh zu eliminieren. Bei der Futtermittelallergie steht ein langsames Vortasten durch eine Eliminierungsdiät zum einen oder zwei Allergenen an. Sind diese entdeckt worden, kann eine Futterumstellung recht einfach von der Hand gehen. Im Falle einer Pollen- oder anderen Umweltallergie werden zum einen die lästigen Symptome bekämpft und zum anderen wird oft eine Desensibilisierung durch die Aufnahme von Allergenen verschrieben. Eine Behandlung mit Cortison gegen Schmerzen darf nur als der letzte Ausweg bleiben, wenn sonst keine Behandlungen helfen.




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