Ist billiges Discounter Hundefutter gut?

Sich einen Welpen anzuschaffen, bedeutet Jahre der Freude und innigen Liebe auf beiden Seiten – es profitieren Halter und Tier von einer solchen Beziehung. Als Hundebesitzer übernimmt man dabei die Verantwortung für das Tier – Hundeerziehung, Bewegung, ärztliche beziehungsweise medikamentöse Versorgung, Spielstunden und Kuschelzeit: All das gehört zum „gesunden Hund“ ein ganzes Leben lang dazu.

Je nach Rasse und Charakter vom Hund wird sich eine der genannten Aufgaben mehr oder weniger in den Vordergrund rücken; der Husky braucht vor allem unheimlich viel Bewegung und Arbeit, der Labrador dafür eine gehörige Portion Liebe – ohne natürlich das ihm gefällige Bewegungsprogramm zu vernachlässigen. Jede Hunderasse aber braucht am besten vom Welpenalter an eine anständige, für den Hund gesunde und den Halter umsetzbare Ernährung. Ist das mit den günstigen Discounter Hundefutter Produkten möglich?

Ist Discounter Hundefutter gut genug?
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Immer noch sind die Tierarztpraxen voll von vierbeinigen Patienten, bei denen am Krankheitsbild leider die Tierhalter und der angeborene ungezügelte Appetit schuld sind. Diabetes beim übergewichtigen Hund, seine Nierenerkrankung oder sein struppiges Fell auf einer schuppigen Haut – das sind nur einige Beispiele dafür, dass die falsche Ernährung zwar uneingeschränkt den Gaumen des Tieres erfreuen kann, ihm aber ansonsten eher Leid zufügt. Bei der Überlegung, sich einen Hund anzuschaffen, muss also neben den Haltungsbedingungen (genügend Platz und ausreichend Zeit) auch der finanzielle Aspekt der Fütterung eine Rolle spielen. Die Hunde-Erstausstattung reicht eben nicht aus; auch Futterkosten, Tierarzt und Co. muss man sich leisten können.

Hundefutter – nicht die Menge ist relevant

Ein Hund frisst solange, bis er satt ist – sofern ihm nicht ein anderes, ungezügeltes Verhalten antrainiert beziehungsweise nicht abgewöhnt wurde. Voraussetzung dafür, dass er wenig Menge zu sich nimmt, ist, dass diese Portion zum einen alles enthält, was der Körper an Nahrungsmitteln verlangt. Zum anderen auch, dass der Hund daran solange kauen und essen kann, dass das Sättigungsgefühl auch einsetzt. Je nach Rasse, Alter und Gewohnheiten des Hundes setzt sich also der Bedarf an Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen anders zusammen. Dazu sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente – nicht anders, als beim Menschen – wichtige Inhaltsstoffe des Futters.

Nährwerte bei Supermarkt Hundefutter oft schlechter

Viele Hunde essen zu viel
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Die meisten, im Discounter erhältlichen Futtersorten, sind überaus günstig. Klar, dass man als kostenbewusster Hundehalter hier erst einmal zugreifen möchte. Ein Blick auf die Umverpackung zeigt aber sehr schnell, dass von diesem Futter auch eine stattliche Menge gefüttert werden muss, damit der Hund seine Energie und alle wichtigen Inhaltsstoffe bekommt. Teurere Futtermittel sind auf Qualität ausgerichtet: Von ihnen ist die in Gramm angegebene Fütterungsmenge pro Tag deutlich geringer: Der Hund wird satt, bekommt, was er benötigt und sucht nicht eine halbe Stunde nach dem Fressen schon wieder nach einer Möglichkeit, seinen Appetit zu stillen.

Nicht alle Tierfutterprodukte lassen sich über einen Kamm scheren. Die Philosophie mancher Hersteller ist in dem Bereich sehr gut. Wichtig ist es, sich am besten schon vor dem Welpenkauf über Hundefutter zu informieren. Mit etwas Geduld lassen sich übrigens auch ältere Hunde zu einer Futtermengenumstellung bewegen; nicht immer kommen die Vierbeiner ja als Welpen in die Familie.

Für die oben genannte Information über Hundefutter Produkte muss man erst einmal wissen, was im Produkt überhaupt enthalten sein muss beziehungsweise kann. Internetseiten helfen bei der Recherche, zum Beispiel über die Frage, welche Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße für den Hund gesund sind.

Wichtig: Natürlich lässt sich die Aussage, Discounter Futter für Hunde ist immer schlecht nicht verallgemeinern. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der Packungsgröße und der Preis eine gute Tendenz darstellen. Je größer die Tüte oder Dose und günstiger der Preis, desto wahrscheinlich ist es, dass wenige Nährstoffe drin sind. Zudem sollten Sie auch mal die Inhalte der Discounter Produkte mit etwas hochwertigeren Markenprodukten vergleichen, um ein Gefühl für die Unterschiede zu bekommen.

Zahnpflege mit dem richtigen Hundefutter unterstützen

Der Hund hat ein beachtliches Gebiss – und das will auch gefördert und gepflegt werden. Wir Menschen können das durch regelmäßige Zahnpflege regeln. Der Hund sollte dies über seine Nahrung bewerkstelligen können. Regelmäßiges intensives Kauen trainiert die Kaumuskulatur; das Gebiss wird durch harte Kauobjekte gereinigt.

Kontraproduktiv sind in jedem Fall zuckerhaltige Nahrung, Kaustreifen oder Leckerlis. Neben der Zahnreinigung hat härteres Hundefutter auch noch den positiven Nebeneffekt, dass das längere Kauen viel schneller satt macht – wie auch beim Menschen signalisiert der Kopf nach einer gewissen Zeit des Essens: Du bist satt! Je schneller man in diesem Zeitfenster isst, umso mehr Kalorien nimmt man auch zu sich. Hastiges Fressen beim Hund ist ganz normal und man kann diese „Untugend“ nur in den Griff bekommen, indem man weiche, leicht zu schluckende Nahrung vermeidet und dafür zum Beispiel Trockenfutter in der für den jeweiligen Hund geeigneten Größe, das aber auch entsprechend kau-intensiv – etwa durch Backen – zubereitet wurde.

Alternative Hundefutter Tipps

Abseits der Convenience Hundefutter-Produkte gibt es noch die Möglichkeit, das Hundefutter selbst zu kochen oder dem Ernährungsprinzip BARF zu folgen. Beide Optionen können für das Tier sehr gesund sein, sofern der Hundebesitzer hier alles richtig macht. Speisereste mit Gewürzen, selbst Salzkartoffeln, die beim Mittagessen übrig bleiben sind nichts für die Tiere. Wenn für Hunde gekocht wird, dann bitte eigens für das Tier, ohne Würzung, mit den entsprechend geeigneten Proteinen, Kohlehydraten und Fetten in der passenden Menge. Mangelerscheinungen können durch falsche Fütterung auftreten. Auch übergewichtige, also mit übermäßigen Mengen gefütterte Hunde können solche Symptome zeigen. Ein ausgewogenes Konzept aus kleinen, aber gehaltvollen Futtermengen, dazu die passende Portion Belohnungen: Dann reicht es, dem Hund durch Kuscheln, Spielen und andere Beschäftigung seine Liebe zu zeigen; dies muss dann nicht mehr über Wurstscheiben oder panierte Schnitzelstücke vom Tisch geschehen!

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