Fertigfutter im Überblick – eine unglaubliche Vielfalt

Nassfutter Trockenfutter Rohfutter für Hunde
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Das Angebot an Hundefutter im Handel ist heute kaum zu überblicken, gefühlt kommen täglich neue Sorten dazu. Das Fertigfutter lässt sich in drei große Kategorien einteilen:

  • Trockenfutter,
  • Nassfutter und
  • Snacks (Leckerlis)

Unser Hundewelpen Ratgeber stellt Ihnen kurz alle drei Klassen vor.

Trockenfutter – in jeder Hinsicht welpentauglich

Als Trockennahrung oder Trockenfutter werden Futtermittel bezeichnet, deren Gehalt an Restfeuchte keine 14 Prozent übersteigt. Hergestellt wird dieses Futter entweder durch das Kaltpressen oder durch Extrudieren. Bei dem ersten Verfahren wird eine Futtermischung, die sich in einer speziellen Trommel befindet, ohne Zugabe von Hitze durch die Öffnungen in der Trommelwand gepresst. Es entwickeln sich zwar dabei Temperaturen bis 70-80 Grad, jedoch ist diese Wärmeentwicklung für den Aufschluss der Rohstoffe, vor allem der Stärke, unzureichend. Grundsätzlich ist ein kaltgepresstes Trockenfutter daher für Welpen nicht zu empfehlen.

Das extrudierte Futter wird in einem ähnlichen Verfahren, indes unter Einwirkung von Temperaturen bis 120 Grad hergestellt. Das unter hohen Drucken durch die Düsen gepresste Futter ist in unterschiedlicher Körnung, je nach der Größe des Hundes, erhältlich. Der Vorteil von extrudierten Futtersorten ist, dass so gut wie alle Rohstoffe aufgeschlossen und daher von dem Organismus leicht verwertet werden können.




Trockenfutter ist bei vielen Hundehaltern und auch bei deren Fellnasen durchaus beliebt. Ganz frei von Nachteilen ist die Welpenernährung mit Trockenfutter freilich auch nicht.

Vorteile und Nachteile des Trockenfutters:

Vorteile Nachteile
Lange haltbar Weniger artgerecht als Nassfutter
Leicht portionierbar Zusammensetzung oft unklar deklariert
Stärkt die Zähne, entfernt den Belag Wird meist weniger gerne genommen
Gut verdaulich Häufig mit einem zu hohen Getreideanteil
Günstig

In der Tat, in der freien Wildbahn ernähren sich Wölfe kaum von Zwieback und Kroketten. Nicht zufällig wird Trockenfutter von manch einem wählerischen Welpen verschmäht. Jedoch ist generell gegen die Ernährung mit Trockenfutter nicht viel einzuwenden. Wir würden allerdings empfehlen, ohne einen triftigen Grund (Futtermittelallergie o.Ä.) jeden Tag für Abwechslung zu sorgen und neben dem Trockenfutter auch Nassfutter (Feuchtfutter) anzubieten. Tipp: Im Internet gibts es viele Trockenfutter-Angebote etwas günstiger als im Tiershop vor Ort.

Nassfutter – das schmeckt jedem

Nassfutter für den Hund
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Kaum ein Welpe wird „nein“ sagen, wenn er eine Portion vom köstlich duftenden Nassfutter (Feuchtfutter) serviert bekommt. Mehr noch, in der Regel wird die Portion innerhalb von wenigen Minuten gierig verschlungen und schon blickt das Kleine etwas vorwurfsvoll zu seinem Besitzer hinauf, als ob er sagen will: „Das war aber viiiiel zu wenig!“ Nassfutter, dessen Feuchtigskeitsgehalt bei ca. 80 Prozent liegt, kommt bei den Vierbeinern gut an. Es enthält viel Fleisch oder Fisch, es ist aromatisch und lässt sich einfach schlucken.

Zwar erlangte Nassfutter als Futterkonserve einst den zweifelhaften Ruhm, nicht sonderlich gesund zu sein, jedoch stimmt es – zumindest für hochwertige Sorten – nicht. Gute Futtersorten enthalten weder Gift- noch Farbstoffe, verwendet werden überwiegend oder sogar ausschließlich Zutaten aus dem ökologischen Anbau.

Tipp: Freilich muss Dosenfutter konserviert werden, indes werden dazu keine synthetischen Konservierungsstoffe verwendet. Stattdessen benutzen viele Hersteller das „Cassia gum“ genannte Verdickungsmittel, welches aus den Samen von Cassia tora gewonnen wird. Cassia gum (Cassia gummi) wird in der Lebensmittelindustrie als E427 in diversen Milchprodukten eingesetzt. Für Tiernahrung ist dieses Gelier- und Verdickungsmittel als E499 zugelassen. Es gilt als unbedenklich, es wurde auch keine Höchstdosierung festgelegt.




Mit dem Nassfutter steht Ihnen eine fertige Mahlzeit für Ihren Welpen zur Verfügung, denn die meisten Futtersorten enthalten neben Fleisch oder Fisch noch Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze und teils auch Getreide. Dieser Zutat widmen wir eins von unseren Getreide-Specials, in dem wir Sie ausführlich über Probleme informieren und einige Vorurteile aus dem Weg räumen.

Vorteile und Nachteile des Nassfutters:

Vorteile Nachteile
Alle notwendigen Nährstoffe in einem auf die Bedürfnisse des Welpen optimierten Verhältnis vorhanden Eine geöffnete Dose hält nur ein-zwei Tage lang
Artgerecht, schmeckt den meisten Hunden gut Teurer als Trockenfutter
Einfach zu verwenden, kein Kochen notwendig Manche Sorten enthalten Konservierungsstoffe
Breite Auswahl Kann die Bildung vom Zahnsteinbelag fördern

Tipp: Um den Welpen lecker, artgerecht und auch sparsam zu füttern, können Sie das Nassfutter unter einen von Ihnen gekochten Brei oder eine Suppe mischen. Wie Sie selbst für das Kleine kochen können, erfahren Sie aus unserem Special.

Der größte Pluspunkt des Nassfutters ist seine ausgewogene Zusammensetzung in Kombination mit einer artgerechten Darreichungsform. Dieses Futtermittel an die Ansprüche des schnell wachsenden Hundekindes bestens angepasst.

Leckerlis – vom Sinn und Unsinn der Snacks

Als Belohnung beim Training oder einfach so, aus Liebe zum süßen Welpen, wandern meist pro Tag mehrere Snacks in das Maul Ihres Vierbeiners. Die Leckerlis werden freilich begeistert aufgenommen und sofort verschlungen. Was taugt aber als Leckerchen für den Welpen und später für den ausgewachsenen Hund?

Folgendes dürfen Sie ohne Bedenken geben:

  • Fertige Snacks ohne Konservierungs- und Farbstoffe
  • Dörrfleisch ungewürzt (speziell für Hunde)
  • Getrocknete Schweine- und Rinderohren
  • Ein Stück Hühnerbrust
  • Etwas Käse
  • Selbstgebackene Hundekekse
  • Einige Obstsorten (mehr dazu weiter unten).

Was als Leckerli nicht geeignet ist:

  • Wurst (weder Kochwurst noch geräucherte Wurst, da gewürzt und enthält Konservierungsstoffe)
  • Zucker
  • Süßigkeiten
  • Schokolade – Gift für Hunde.

Generell spricht nichts gegen die Leckerlis, wobei die fertigen Kausnacks sowie Dörrfleisch und getrocknete Ohren sogar gut für die Zähne sind. Doch auf die Dosierung sollen Sie unbedingt achten, denn in der Regel sind die Snacks ziemlich kalorienreich. So enthält ein Schweineohr, das nur 50 Gramm wiegt, ganze 215 Kilokalorien. 100 Gramm Rinderkopfhaut enthalten rund 500 kcal und 100 Gramm getrocknete Lammfleischwürfel – über 600 kcal! Für einen 20 Kilogramm schweren mittelgroßen Hund, dessen Kalorienbedarf sich auf etwa 1.200 kcal beläuft, ist das ein solides Häppchen.




Daher sollen die Leckerlis immer sparsam und mit Bedacht gegeben werden. Übrigens lassen sich sogar Schweineohren mit einer Gartenschere schneiden!

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