Dem Welpen Hundekommandos beibringen

Hundekommandos beibringen
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Das Erlernen der Grund-Kommandos ist sehr wichtig für das Zusammenleben mit Ihrem Welpen und seinem Umgang mit anderen Menschen und Tieren. Auch wenn es nicht immer sofort gelingt, lohnt sich die Mühe. Durch das Kommando „Platz“ zum Beispiel, kommen Mensch und Hund im Wohnraum zur Ruhe. Der Welpe bleibt in seinem Körbchen, der Mensch kann sich eine Auszeit nehmen oder den Wohnraum stressfrei verlassen. So erleichtern alle Kommandos das Zusammenleben.

Buchtipp: Die sichere Bindung als beste Erziehung

Bitte geben Sie nicht sofort auf, wenn der Welpe nicht das macht, was Sie sich erhoffen. Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Bei einigen Welpen geht das Erlernen der Grund-Kommandos sehr schnell, bei anderen Vierbeinern dauert es ein paar Wochen länger. Wichtig ist hier etwas Geduld in den ersten Monaten, dann haben Tier und Mensch in den nächsten Jahren viel Spaß zusammen.

Wenn Sie sich zu dem Thema belesen möchten, haben wir hier ein paar Buch-Tipps, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Auch für Hundebesitzer mit einem Hund mit Vergangenheit haben wir eine Empfehlung.

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Auf diese Weise lernt auch ein 3-4 Monate alter Welpe das Kommando „Platz!“:

  • Hat sich die Fellnase in seinem Bettchen oder Körbchen gemütlich gemacht, wird er gestreichelt und bekommt dabei immer wieder „Platz!“ zu hören. So entwickelt sich das Wort „Platz!“ zu einem positiv geladenen Reiz.
  • Der Welpe wird, sobald er müde ist, zu seinem Schlafplatz gebracht – am besten mit einem Leckerchen angelockt oder vorsichtig mit der Hand geführt, aber nicht getragen! Sobald er sich im Körbchen befindet, wird das Wort „Platz!“ wiederholt.
  • Versuchen Sie nun immer wieder den Hund allein durch das Aussprechen des Kommandos an seinen Platz zu schicken. Gelingt dies, wird der Welpe gelobt. Jedoch nur und ausschließlich dann, wenn er sich in diesem Augenblick an seinem Platz befindet.

„Nein!“ heißt „Nein!“ – Konsequenz ist angesagt beim Welpentraining

Dieses Wörtchen heißt „Nein!“ oder „Aus!“ und es muss schon dem kleinsten Welpen vertraut sein. Das laut und in einem tiefen, dunkleren Klang gesprochene „Nein!“ wirkt bereits an sich auf einen Welpen bedrohlich genug, dass er in der Regel sein Verhalten abbricht. Gepaart mit dem drohenden Zugehen auf den kleinen Welpen, einem unfreundlichen Gesicht und eventuell am Anfang mit einem der beiden „Strafgriffe“ ist ein klares Signal: „Du machst etwas falsch!“

Wichtig ist es indes, dass nachdem das falsche Verhalten abgebrochen wurde, Sie sich mit dem Welpen eine Weile beschäftigen und es für irgendeinen kleinen Erfolg loben. Ein Welpe wird darauf konditioniert, dass „Nein!“ einen Wechsel des Beschäftigungsmusters bedeutet – von einem unerwünschten zu einem wünschenswerten.

Folgt auf den durch das scharfe „Nein!“ erfolgten Abbruch kein positiver Impuls, könnte passieren, dass ein Welpe aus Frust und Unsicherheit wieder die abgebrochene Beschäftigung aufnimmt. Der Besitzer reagiert darauf immer gereizter, die Situation droht zu eskalieren.

Selbstverständlich ist es unerlässlich, dass der Hundehalter bei seinem „Nein!“ bleibt und das, was verboten ist, generell verboten bleibt.

Tipp: Klare Regeln aufstellen ist richtig und wichtig. Die ganze Familie muss sich einig sein, was ein Welpe darf und was nicht. Es darf nicht passieren, dass ein Familienmitglied es süß findet, wenn ein Welpe gerade einen Turnschuh in den Garten verschleppt, während ein anderer darauf mit einem hysterischen „Nein!“ reagiert. Übrigens kommen hohe, hysterische Töne bei einem Welpen nicht gut an, sondern wirken zutiefst irritierend.

„Hier!“ als Kommando für Rückruf mit Welpen trainieren

Hundekommandos
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Das muss jeder Hund können und kann auch jeder Welpe lernen – auf Rückruf sicher zurück zu kommen. Auch wenn es viel Spannendes zu entdecken gibt, auch wenn er sich gerade in einer netten Hundegesellschaft befindet. Ohne dass ein Hund zuverlässig zurück kommt, darf er eigentlich gar nicht abgeleint werden.

Dabei ist es nicht wichtig, was als Rückruf dient: Es kann ein gesprochenes Kommando „Hier!“ oder ein „Zu mir!“ sein, es kann aber auch ein Pfeifton sein. Hauptsache, das Signal ist akustisch gut wahrnehmbar.

So lernt der Hund, zurück zu kommen:

  • Rufen Sie den Welpen dann, wenn er nicht zu stark abgelenkt ist. Schaut es in Ihre Richtung, wiederholen Sie das Kommando. Gehen Sie in die Hocke, um mit dem Welpen auf Augenhöhe zu sein. Ist der Welpe gekommen, wird er überschwänglich gelobt und mit einem Leckerchen belohnt. Dadurch lernen viele Welpen sicher zurück kommen.
  • Macht der Welpe keine Anstalten zu kommen oder, schlimmer noch, ist gerade dabei wegzulaufen, auf keinen Fall schimpfen oder ihn verfolgen. Er wird auf diese Weise schnell entdecken, dass er schneller als sein Mensch rennen kann. Einfach die Richtung wechseln und sich langsam entfernen. Die meisten Welpen bemerken recht schnell, dass ihr Mensch nicht mehr in der Nähe ist, und laufen ihm nach. Ist das Kleine zurück, wird er gelobt und das Kommando dabei wiederholt.
  • Gelingt das Zurückkommen nicht auf Anhieb, soll eine 5 oder 8 Meter lange Schleppleine zur Sicherheit eingesetzt werden. Damit wird verhindert, dass der kleine Ausreißer zu einer Gefahr für sich selbst und andere wird. Die Übung an der Schleppleine verläuft an sich gleich, wie unter 1. und 2. oben beschrieben. Der Unterschied ist jedoch, dass Sie jederzeit die Kontrolle haben und den Hund auch, wenn notwendig, zurückholen können. Darüber hinaus kann ein leichtes Ziehen an der Schleppleine den Welpen daran erinnern, was von ihm gewünscht wird. Aber: Zerren Sie nie den Welpen an der Leine zu sich zurück! Womöglich kommt er, wenn endlich von der Schleppleine befreit, nie wieder. Ansonsten wird die Schleppleine so lange eingesetzt, bis der Rückruf eingeübt wurde.

Was kontraproduktiv ist: Zuerst vergeblich nach dem Welpen zu rufen und als er mit einer ziemlichen Verspätung zurück kommt, mit ihm zu schimpfen. Der Vierbeiner interpretiert dies so, dass er für sein Zurückkommen getadelt wurde.

Kommando „Sitz!“ – Das können schon die Kleinsten lernen

Dieses Kommando gehört zu den Basics und ist sehr einfach zu erlernen. Doch „Sitz!“ ist keineswegs nur dazu da, um stolz zu demonstrieren, „was mein Hund so alles kann“. Mit diesem Kommando wird der Hund in eine sichere Position gebracht, in der er zum Beispiel auf seinen Besitzer warten kann. Der Hund wird zu keinem Risikofaktor, er ruht in sich, bis sich sein Mensch ihm wieder zuwendet.

So lernt Ihr Hund das Kommando „Sitz!“:

  1. Den Welpen rufen, ein Leckerchen in die Hand nehmen und den Arm hochheben.
  2. Der Welpe setzt sich hin. Versucht er sich auf die Hinterbeine zu stellen oder sich an Ihren Beinen hochzustellen, wird dieses Verhalten mit einem „Nein!“ unterbunden.
  3. Sobald sich der Welpe hingesetzt hat, wird er belohnt. Aber nur während er sitzt, nicht wenn er bereits wieder aufgestanden ist.
  4. Lassen Sie den Welpen immer länger warten, bis er das Leckerlis bekommt.
  5. Nach einiger Zeit sprechen Sie das Kommando ohne das Leckerli, der Welpe soll sich aufs Handzeichen setzen. Ein kurzes „Komm!“ bzw. ein Klopfen auf die Oberschenkel signalisiert dem Hund, dass es weiter geht und er aufstehen darf. Alternativ können Sie den Welpen bei seinem Namen rufen.

Noch eins zum Schluss dieses Abschnitts: In der Welpenerziehung ist neben der Konsequenz auch unbedingt Ruhe angesagt. Keine emotionalen Ausbrüche, kein Geschrei und natürlich auch niemals rohe Gewalt. Lieben Sie Ihren Welpen, auch indem Sie mit ihm schimpfen. Wenn Sie gerne etwas in den Händen halten möchten zum Thema, empfehlen wir folgende Bücher:

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