Welpen stubenrein bekommen
Bild: © Tatyana Gladskih – fotolia.com

Ein Welpe ist immer auch ein neues Familienmitglied. Man kann den kleinen Hund mit einem kleinen Baby vergleichen, abgesehen davon, dass der Welpe von Anfang an deutlich mobiler ist. Tatsächlich kann man sagen, dass man die Ankunft eines frischen Welpen so vorbereiten muss wie die eines kleinen Kindes.

Selbst die kleinste Wohnung ist für einen Welpen ein riesengroßes Wunderland, welches es zu erkunden gilt. Einerseits ist das für den Hund hochinteressant und aufregend, andererseits aber auch gefährlich und furchteinflößend. Stellen Sie sich die Ankunft in einem neuen Heim einmal aus Sicht des Welpen vor.

Für den Welpen ist alles neu

Bei der Geburt war der Welpe bei seiner Familie, seiner Mutter, dem Züchter und seinen Geschwistern. Dann wird er in eine für ihn fremde Hundetransportbox gesetzt und im ungewohnt lauten Auto an einen anderen Ort gebracht.. Ein Wenn ein Welpe in ein neues Zuhause kommt, so ist zu Beginn alles neu und keiner seiner Sinne nimmt etwas Vertrautes wahr.

Plötzlich sind da neue Menschen, die anders aussehen, anders klingen, anders riechen und einen die ganze Zeit begrapschen wollen. Dann sind da eine ganz andere Umgebung, neue Möbel, Pflanzen, Teppiche, Türen und so weiter. Auch das ist alles neu und riecht auch anders.

Für den Welpen ist das der totale Stress, weswegen man ihn zunächst nicht durch übertriebene Aufmerksamkeit zusätzlich stressen sollte. Der Hund muss erstmal ankommen und sich an die neue Umgebung gewöhnen können.

Aufgrund dieser vielen neuen Eindrücke ist es deshalb besonders wichtig, den Hund zunächst einmal in Ruhe ankommen zu lassen. So kann er sich an seine neue Umgebung und seine neue Familie gewöhnen und schon kurze Zeit darauf die Streicheleinheiten voll und ganz genießen.

Die Ankunft vorbereiten

Wie eingangs erwähnt, ist die neue Umgebung nach dem ersten Stress ein Ort, der erkundet werden möchte. Zunächst braucht der Welpe aber einen Ruhebereich (siehe auch Welpen Erstausstattung). Idealerweise stellt man das Hundekörbchen im Wohnzimmer auf und stellt einen Napf mit Wasser und einen mit seinem gewohnten Welpenfutter bereit. Wenn der Welpe nicht sofort trinkt und isst, bedeutet das nicht, dass er krank ist. Hätten Sie nach einer derart aufregenden Reise und der gesamten Veränderung sofort einen riesen Appetit?

Den Platz im Wohnzimmer sollte er haben, damit er sich zurückziehen und ausruhen kann. Gleichzeitig ist er aber noch mitten im Geschehen und kann neue Eindrücke sammeln. Er ist gleich Teil der Familie und kann sich an Gerüche, Stimmen etc. gewöhnen.

Damit ihm die Eingewöhnung leichter fällt, sollte er neben dem bekannten Hundefutter auch bekannte Gerüche um sich haben. Es wird daher empfohlen, dem Züchter zwei Decken für den Welpen zu geben. Auf den Decken kann er kuscheln, spielen und schlafen. Sie nehmen einen vertrauten Geruch an. Eine der Decken sollte bei der Abholung in den Transportkorb gelegt werden, um den Welpen zu beruhigen. Die andere Decke kommt ins Hundekörbchen. Der Welpe erkennt den Geruch wieder und assoziiert das Körbchen gleich als seinen eigenen und sicheren Ort.

Nachdem er angekommen ist, möchte der Welpe natürlich wissen, womit er es zu tun hat. An dieser Stelle greift die Analogie zu dem Kleinkind. Alles ist neu und interessant. Welpen sind äußerst neugierig, aber eben leider auch unerfahren. Sie wissen noch nicht, dass Kabel gefährlich sein können oder dass man Treppen runterstürzen kann. Auch das klassische Einklemmen ist ihnen fremd. Außerdem erkunden Welpen ihre Umgebung auch gerne kulinarisch, sie wollen wissen, wie alles schmeckt und ob man darauf herumkauen kann.

Wohnung welpensicher machen – Steckdosen

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Wohnung welpensicher zu machen. Die Sicherheit gilt dabei mehr dem Welpen als der Wohnung. Zunächst sollte alles gesichert werden, was der Welpe direkt erreichen kann. Dazu gehören beispielsweise auch Steckdosen. Da der Welpe nicht verstehen kann, wie gefährlich Strom ist, stellt die Steckdose natürlich ein schönes aber gefährliches Spielzeug dar. Sie sollten Steckdosen daher mit handelsüblichen Kindersicherungen schützen. Das gilt sowohl für Wandsteckdosen als auch für Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckleiste.

Für den Fall der Fälle sollten Sie Mehrfachsteckdosen nur noch mit Schalter benutzen, um den Strom schnell abschalten zu können, sollte der Hund an einem Kabel nagen. Wenn Sie den Welpen mal alleine lassen, sollten die Steckdosen auch ausgeschaltet sein. Generell ist es eine gute Idee, Kabel so gut es geht zu verstecken, damit der Hund sie nicht als Spielzeug oder Jagdbeute verwenden kann. Wenn der Welpe die ersten Stunden im neuen Zuhause ist, sollte auch schon etwas Welpenspielzeug vorhanden sein, damit der Hund sich für ein paar Minuten selbst beschäftigen kann.

Ordnung ist das halbe Leben – auch für Welpen

Spalten, in die der Welpe auch nur theoretisch reinpassen könnte, sollten verschlossen werden, damit er sich nicht verletzen kann, wenn er möglicherweise beim Erkunden hinter die Kommode rutscht. Des Weiteren sollte auf Ordnung geachtet werden. Es sollten keinesfalls verschluckbare Kleinteile auf dem Boden liegen. Wenn der Welpe zum Beispiel eine heruntergefallene Schraube frisst, kann das extrem gefährlich werden. Gleiches gilt für Lebensmittel, die für Hunde giftig sind, wie zum Beispiel Schokolade.

Treppenschutzgitter sinnvoll bei kleinen Hunden

Ein natürlicher Feind des Welpen ist die Treppe. Treppen sollten wie bei einem Kleinstkind mit einem Törchen verriegelt werden. Ein Grund dafür ist, dass der Welpe die Treppe hinunterstürzen und sich verletzen könnte. Ein anderer Grund ist rein biologischer Natur. Die Knochen eines Welpen sind noch nicht richtig fest. Knochen, Bänder, Sehnen etc. müssen sich noch richtig ausbilden. Auch wenn der Welpe unfallfrei die Treppe rauf und wieder runter kommt kann er davon immer noch schwere Schäden davon tragen. Treppen sollten in der ersten Zeit folglich generell vermieden werden.

Wenn ein Garten vorhanden ist, gehört dieser natürlich auch welpensicher gemacht. Der Gartenzaun sollte unbedingt gründlich auf Lücken untersucht werden, durch die der Welpe passen könnte. Es sollte auch keine Möglichkeit geben, sich einfach drunter durch zu buddeln. Potenziell giftige Pflanzen sind zu entfernen. Auch weitere Gefahrenquellen sollten identifiziert und gesichert werden. Ein Beispiel wäre ein Pool bzw. Gartenteich, in den der kleine Hund fallen könnte.