Staubsauger Hunde

Es gibt sie, die sogenannten „Staubsauger-Hunde„, also Vierbeiner, die alles, was auch nur annähernd nach Essbarem aussieht, in den Mund nehmen. In dieser Hinsicht gleichen diese Hunde einem menschlichem Baby, das partout nicht erwachsen werden will. Es sind häufig Jagdhunde, die ein solches Verhalten an den Tag legen. Oder auch handelt es sich um Hunde, die lange auf der Straße gelebt haben und sich ihre Nahrung selbst besorgen mussten.

Giftköder besonders gefährlich für Staubsauger Hunde

Auch Fehler in der Welpenerziehung spielen beim Entstehen dieses oft suchtähnlichen Verhaltens eine nicht zu unterschätzende Rolle. In jedem Fall leben die Staubsauger-Hunde gefährlich: Zum einem können sie etwas Ungenießbares verschlucken und im schlimmsten Fall an einem Darmverschluss sterben. Zum anderen gibt es leider immer noch solche Unmenschen, die Giftköder oder zum Beispiel mit Rasierklingen gespickte Würstchen dort platzieren, wo viele Hunde Gassi gehen. Schluckt ein Staubsauger-Hund einen solchen Köder, droht ihm eine schwere Vergiftung oder verblutet er an den Verletzungen der inneren Organe. Nicht immer kann ein Tierarzt helfen.

Daher ist das Anti-Giftköder-Training lebensrettend. Damit soll so früh wie nur möglich angefangen werden. Folgende Wege führen zum Erfolg:

  • Das Zauberwort „Nein!“ oder „Aus!“ soll antrainiert werden, sodass der Hund dieses Kommando unbedingt und sofort ausführt. Es ist natürlich leichter gesagt oder geschrieben als getan. Wir empfehlen jedoch das Befolgen von „Nein!“ immer wieder und in verschiedenen Situationen zu trainieren.
  • Der Versuchung widerstehen. Für manche Hunde einfach, für andere extrem schwer: Der Welpe sieht ein aus seiner Sicht leckeres Stück Wurst oder ein Käsebrot auf dem Boden liegen, rührt es aber ohne Erlaubnis nicht an. Gelingen kann dieses Training, wenn Sie konsequent bleiben. Gehen Sie dabei wie folgt vor: Ein Würstchen vor dem angeleinten Hund platzieren. Der Hund will danach sofort schnappen. Doch die Leine und ihr Kommando („Nein!“ oder „Lass das!“) hindern ihn daran. Danach lenken Sie den Hund mit einem Spielzeug oder einem erlaubten Leckerchen ab. Viele Hunde erkennen den Zusammenhang: Verzichte ich auf das „gefundene Fressen“, erspare ich mir das Schimpfen und bekomme einen Snack.
  • Folgendes kann ebenfalls hilfreich sein: Seit dem Welpenalter den Vierbeiner dazu erziehen, alles, was er im Maul hat, freiwillig herzugeben. Dies fällt zwar einem Hund schwer, doch ein Welpe lässt sich gerne von einer verlockenden Alternative wie zum Beispiel ein Spielzeug oder Hundeknochen überzeugen. Beim Training darf dem Hund auf keinen Fall Gewalt angetan werden. Auch Zerrspiele sind unbedingt zu vermeiden. Kennt Ihr Hund das freiwillige Hergeben, können Sie ihm den Giftköder noch aus dem Maul ziehen und durch ein Leckerchen austauschen.

Was auf keinen Fall getan werden darf:

Den Welpen, der etwas vom Boden geschnappt hat, anschreien. Das Hundekind kann allein vor Schreck seine Beute verschlingen. Außerdem ist das Schimpfen eine Art Aufmerksamkeit, sodass das Kleine lernt: Finde ich etwas, beschäftigt sich mein Mensch mit mir;
Dem Welpen hinterher rennen. Die Fellnase meint, es handelt sich um ein lustiges Spiel und rennt weg. Dabei stellt er fest, dass er Ihnen überlegen ist – was für eine Freude für den Welpen. Für ihn besteht nun ein Zusammenhang: Ich finde etwas – mein Mensch veranstaltet gleich ein Rennspiel mit mir – also muss ich unbedingt etwas finden.

Leider gibt es sie, die Unbelehrbaren. Manche Hunde werden es nie begreifen, warum sie einem Stück Wurst widerstehen sollen und sind daher gezwungen, häufig angeleint zu bleiben oder einen Maulkorb zu tragen.

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