
Einen Hund können Sie nicht einfach im Laden kaufen. Grundlegend gibt es drei Möglichkeiten, wie Sie einen Hundewelpen kaufen können. Eine Möglichkeit ist der klassische Kauf bei einem Hundezüchter. Eine andere ist der Kauf eines sogenannten Wühltischwelpen. Dazwischen gibt es noch eine weitere Möglichkeit, nämlich den Welpenkauf ohne Papiere von einer Privatperson ohne Zuchtgenehmigung. Wir möchten Ihnen hier alle drei Möglichkeiten vorstellen, damit Sie sich gewissenhaft für einen Welpen Ihrer Lieblingsrasse entscheiden können.
Welpen klassisch beim Züchter kaufen
Ein Züchter ist immer eine gute Ansprechperson, wenn es um den Kauf eines Welpen geht. Bei einem anerkannten Züchter können Sie sicher sein, dass Ihr Hund reinrassig und gesund ist. Um sich Züchter nennen zu dürfen, müssen die Züchter bestimmte Auflagen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, dass mindestens eine anerkannte Zuchthündin vorhanden ist, deren Herkunft und Stammbaum vorgewiesen werden können. Hündinnen mit schweren Krankheiten wie Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie, Herz- oder Augenfehlern haben keine Chance, als Zuchthündin anerkannt zu werden.
Als Züchter ist man in der Regel auch Mitglied in einem Club, der bei der Zucht eine Kontrollfunktion innehat. So muss ein Zuchtwart des Clubs die Zuchtstätte überprüfen und genehmigen. Auch der Deckrüde wird nicht alleine vom Züchter ausgesucht. Der Wurf wird vor dem Verkauf ebenfalls vom Zuchtwart überprüft. Nur gesunde Hunde dürfen verkauft werden, wobei kleinere Makel kein Problem darstellen. Solche Welpen werden zu einem günstigeren Preis verkauft und der Züchter hat den Käufer über die festgestellten Makel aufzuklären.
Ein guter Züchter hat auch kein Problem damit, dass Sie ihn besuchen kommen, um den Zwinger zu inspizieren und die Hundeeltern sowie den Züchter persönlich kennenzulernen. Beim Welpenkauf vom Züchter bekommen Sie zusätzlich zum Welpen auch alle Papiere ausgehändigt. Dazu zählen beispielsweise ein Gesundheitsnachweis, der Abnahmebericht des Zuchtwartes und der Stammbaum bzw. die Ahnentafel des Welpen.
Die Sache hat nur zwei Haken. Einer ist die Tatsache, dass Züchter nur anerkannte Hunderassen züchten dürfen. Welpen nicht anerkannter Hunderassen oder Mischlingen werden Sie bei einem Züchter nicht bekommen. Der zweite Haken ist, dass Züchter sich ihre Arbeit gut bezahlen lassen. Ein Rassewelpe vom Züchter kostet in der Regel sehr viel Geld.
Wühltischwelpen kaufen – Finger weg
Es gibt auch sogenannte Wühltischwelpen. Dabei handelt es sich um Welpen, die für sehr wenig Geld angeboten werden. Die Preise betragen meist rund 25 Prozent dessen, was Sie für einen Welpen vom Züchter bezahlen würden. Oftmals werden diese Tiere im Internet angeboten. Die Übergabe findet meist im öffentlichen Raum statt, ein Besuch der Zuchtstätte ist aus diversen Grünen auch nicht möglich. Hier bekommen Sie sprichwörtlich die Katze im Sack.
Die „Zucht“ von Wühltischwelpen kann man meist nur als Tierquälerei bezeichnen. Oftmals werden die Tiere wie in einer Legebatterie gehalten. In der Regel handelt es sich auch nicht um Zuchttiere, sondern um eingefangene Streuner oder um Rassehunde, die ihren Menschen gestohlen wurden. Die entführten Tiere leben unter widrigsten Bedingungen, werden in Käfige eingepfercht und es geht einfach nur darum, dass so viele Welpen wie möglich produziert werden.
Medizinische Versorgung ist Mangelware, da niemand einen Tierarzt rufen würde, der die Vermehrungsstätte besucht. Einen schwer kranken Hund oder Welpen einfach zu entsorgen und irgendwo zu verscharren ist für solche „Menschen“ die bessere Methode. Freilauf kriegen die Hündinnen auch keinen, sie leben in ihrem Käfig, der mit etwas Glück hin und wieder wenigstens gereinigt wird. Die Betonung liegt hierbei deutlich auf „mit etwas Glück“.
Den Welpen der geschundenen Tiere geht es nicht besser. Sie werden rudimentär versorgt. Medizinische Kontrollen gibt es nicht, sie können froh sein, wenn sie gelegentlich mal gewaschen werden, was meistens auch erst direkt vor der Übergabe erfolgt. Die Welpen werden der Mutter auch viel zu früh entrissen. Meist sind sie unterernährt, krank und verhaltensauffällig.
Mit einem Wühltischwelpen werden Sie keine Freude haben. Sie erwartet ein verstörtes Tier, welches sehr wahrscheinlich schnell und häufig krank wird. Denken Sie beim Welpenkauf also nicht nur ans Geld, sondern auch an die Tiere. Die Mutter hat monatelanges schweres Leid hinter sich und leidet noch weiter, wenn sie die Geburt überlebt hat.
Der Welpe mag es bei Ihnen zwar besser haben als vorher, doch Sie tun mit dem Kauf niemandem einen Gefallen. Wenn Sie so einen Welpen kaufen, befreien Sie ihn nicht. Vielmehr sorgen Sie dafür, dass das Geschäft mit dem Hundeleid weitergeht und immer mehr Welpen unter lebensunwürdigen Umständen produziert werden. Kinder schützt man schließlich auch nicht vor Vergewaltigungen, wenn man Kinderpornos verbietet anstatt gegen die Produzenten vorzugehen.
Welpen ohne Papiere kaufen – kommt drauf an

Es gibt nicht nur diese beiden Extreme, sondern auch einen Mittelweg, nämlich den Welpenkauf ohne Papiere. Ohne Papiere bedeutet in diesem Fall, dass kein Stammbaum ausgehändigt wird, da die Verkäufer keine Züchter im Sinne einer Vereinsmitgliedschaft sind. Meist handelt es sich um Privatpersonen, die sich sehr gut mit den Hunden auskennen, aber keine Zulassung als Züchter vorweisen können.
Bei diesen Personen bekommen Sie auch Mischlinge und Hunderassen, die (noch) nicht offiziell anerkannt sind. Einen guten Verkäufer erkennen Sie zum Beispiel daran, dass er eine Website betreibt, auf der alle wichtigen Informationen über die Hunde und die Verkäufer aufgelistet sind.
So liefert ein guter Privatzüchter Details bezüglich der Eigenschaften der Hunderasse sowie der Zuchthündin. Es muss auch ohne Nachfrage möglich sein, bei der Übergabe den Impfpass und einen Gesundheitsnachweis zu bekommen. Der Kauf wird natürlich vertraglich geregelt. Auf Wunsch sehen die Käufer auf, wie der Welpe gehalten und aufgezogen wird. Zumeist handelt es sich um sehr kleine und familiäre Einrichtungen. Wer hier vor dem Kauf schon Ausreden hat und keinen Besuch zuhause zulässt, sollte trotz ansprechender Internetseite gemieden werden.
Ein gutes Beispiel für einen solchen Privatzüchter finden Sie z.B. hier. Angeboten werden Magyar Vizsla Welpen aus privater Zucht. Neben Informationen über die Hunderasse gibt es auch viele Infos über die Züchter und deren Beweggründe und Qualifikationen. Positiv ist auch das Angebot, die Familie zu besuchen, um die Züchter und die Hunde kennenzulernen.
Gemeinsame Ausflüge mit den Hunden werden ebenfalls angeboten und für Interessenten mit einem langen Anreiseweg wird sogar eine Übernachtungsmöglichkeit vermittelt. Bei derartigen Angeboten können Sie sich sicher sein, einen fitten und gesunden Welpen zu bekommen, der seine ersten Lebenswochen bei einer liebevollen Familie und seinen Eltern aufgewachsen ist.