Welche Hunderasse passt zu mir?

Sie wünschen sich einen vierbeinigen treuen Begleiter an Ihrer Seite? Dann wird Ihnen ein Hund als Haustier große Freude bereiten. Doch bevor Sie sich für einen bestimmten Hund entscheiden, sollten Sie wissen, welche Hunderassen am besten zu Ihnen passen. Ausschlaggebend dafür sind nicht nur die Wesenszüge der unterschiedlichen Hunderassen, sondern auch die räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten bei Ihnen zu Hause. Unser Ratgeber zeigt Ihnen die wichtigsten Fragen auf, die Sie sich vor der Anschaffung eines Hundes stellen sollten.

Welche Charakterzüge wünschen Sie sich bei Ihrem Hund?

Seit Jahrtausenden haben Menschen Hunde so gezüchtet, dass jede Rasse besondere Fähigkeiten hat. So wurden einige Vierbeiner zu Hütehunden erzogen. Andere unterstützten ihre Besitzer bei der Jagd. Heute üben nur noch wenige Hunde diese über Jahrhunderte und Jahrtausende ausgebildeten Fähigkeiten aus. Heutzutage ist für Hundebesitzer leider häufig das Aussehen wichtiger als die Eigenschaften des Tieres. Dennoch können die Folgen und das Erbe der Züchtungen nicht ignoriert werden. Wenn Sie sich einen Terrier anschaffen möchten, sollten Sie nicht nur auf seine putzigen optischen Merkmale achten. Denn beispielsweise wurden Jack Russel Terrier gezüchtet, um Füchse aus ihren unterirdischen Bauten zu treiben. Diese Hunde sind daher temperamentvoll, sehr mutig und brauchen viel Beschäftigung.

Wer sich einen Hund anschaffen möchte, sollte sich also zuvor einige Gedanken über mögliche Hunderassen machen. Wenn Sie selbst sportlich sind, kann eine agile mittelgroße Rasse passend sein. Haben Sie Kinder, sollten Sie eine kinderfreundliche Rasse aufnehmen, zum Beispiel einen Golden Retriever.

Welpe vom Züchter oder Hund aus dem Tierschutz?

Sie wissen jetzt, dass Sie Ihren Hund nicht nach dem Aussehen aussuchen, sondern nach bestimmten Charakterzügen. Haben Sie sich für eine Hunderasse entschieden, bleibt die Frage, wo Sie den Vierbeiner kaufen. Viele bevorzugen Welpen vom Züchter, um einen reinrassigen Hund vom Welpenalter an selbst erziehen zu können. Jedoch ist zu beachten, dass Rassehunde eher anfällig für verschiedene Erkrankungen und auch Erbkrankheiten sind.

Bei Mischlingen treten in der Regel deutlich weniger Krankheiten auf. Es stimmt natürlich, dass sich Hunde leichter erziehen lassen, wenn man sie bereits als Welpe aufnimmt. Das schließt jedoch keine Tierschutzhunde aus. Häufig werden Welpen in Tierheimen abgegeben, weil sich ihre Besitzer nicht um so viele Hunde kümmern können. Wenn Sie Zeit und Geduld haben, können Sie auch einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause schenken. Tierheimmitarbeiter oder Pflegestellen können Ihnen genau verraten, welche Charakterzüge der Hund hat, wie gut er bereits an ein häusliches Umfeld angepasst ist und welche Dinge noch trainiert werden müssen.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Hunden?

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2022 haben oder hatten bereits etwa die Hälfte der Deutschen einen Hund als Haustier. Wenn Sie zu der Gruppe gehören, die bereits mit einem oder mehreren Hunden zusammengelebt haben oder leben, können Sie auch eine anspruchsvollere Rasse aufnehmen.

Leben bereits einer oder mehrere Hunde bei Ihnen, ist es anspruchsvoll, einen Hund zu finden, der zu Ihnen und zu den bereits im Haushalt lebenden Hunden passt. Schaffen Sie sich das erste Mal einen Hund an, sollten Sie ein Tier mit einem sanften Gemüt wählen. Zudem sollten Sie sich keinen großen Hund als Ersthund anschaffen, auch wenn der Trend leider in diese Richtung geht. Erst wenn Sie Erfahrung mit einem einfach führbaren Hund gesammelt haben, können Sie auch die Kontrolle über einen größeren, bzw. anspruchsvolleren anstreben.

Ein Hund braucht Zeit und Zuneigung!

Sobald Sie den Hund mit nach Hause nehmen, bauen Sie eine Bindung zu ihm auf. Das braucht Zeit und funktioniert am besten mit Freundlichkeit, Zuneigung und gemeinsamen Aktivitäten. Dies kann ein Training in der Hundeschule sein, aber auch das gemeinsame Spiel und natürlich Schmuseeinheiten, je nachdem wie man selbst, aber auch der Hund es wünscht.

Außerdem benötigen Sie viel Zeit, um Ihren Hund zu erziehen und das Gassi gehen anzugewöhnen. Bei Jungtieren sollte die Welpenerziehung so früh wie möglich stattfinden. Aber auch bei der Integrierung erwachsener Tiere in das bestehende Familiengefüge braucht es Zeit, um Kommandos zu festigen oder neu zu lernen. Eine positive Verstärkung durch Belohnungen fördert sowohl die Bindung als auch den Spaß am Lernen neuer Tricks.

Wie viel Platz ist für Ihren vierbeinigen Gefährten?

Hund beim TrainingOb Sie einen kleinen, mittelgroßen oder großen Hund anschaffen, ist von Ihrer Wohnsituation und ihrem Alltag abhängig. Leben Sie beispielsweise in kleinen Räumlichkeiten, sind aber die meiste Zeit in Begleitung des Hundes draußen unterwegs, ist das völlig egal. Verbringen sie allerdings die meiste Zeit im Haus und gehen auch ungern bei schlechtem Wetter raus, so ist die Auswahl der Hunderasse bereits stark limitiert, so wie auch die Auswahl der Größe des Hundes. Einen kleinen Hund kann man einfacher im Haus beschäftigen als einen großen. Beispielsweise durch Suchspiele und dergleichen.

Es gibt allerdings Hundetypen und Hunderassen, die generell nicht für die Wohnungshaltung geeignet sind. Es sind dies häufig Rassen der Gruppe der Herdenschutzhunde, die in engen Räumlichkeiten und schlimmstenfalls bei ausbleibender Beschäftigung und Auslastung schnell anspruchsvoll werden können. Es ist daher davon abzuraten. Nicht gemeint sind selbstverständlich Hunde, die sozusagen tagsüber ihrem Job nachgehen und nach getaner Arbeit im Haus zur Ruhe kommen.

Fazit zur Hundeauswahl

Damit Sie den Hund finden, der am besten zu Ihnen passt, sollten Sie die folgenden Dinge bedenken: Wünschen Sie sich einen ruhigen oder unternehmungslustigen Gefährten? Wollen Sie einen Hund aus dem Tierschutz oder lieber vom Züchter? Haben Sie schon einmal die Verantwortung für einen Hund getragen? Haben Sie ausreichend Zeit und Platz für einen Vierbeiner? Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten können, sind Sie bereit für das neue Familienmitglied.

Es ist dringend davon abzuraten, sich als ambitionierter Hundeanfänger direkt einen anspruchsvollen Hund zuzulegen, sei in Bezug auf die Größe oder Charakter. Damit tun Sie weder sich noch allen anderen Menschen und Tieren in Ihrem Umfeld einen Gefallen.

Bedenken Sie immer:
Die Wahl eines Hundes bedeutet eine Entscheidung für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Sie sollte daher mit Bedacht, mit Zeit und in Ruhe getroffen werden.